St. Paulus – 2021

Service Wohnen – Tagespflege – ambulantes Pflegezentrum – Hospiz

Volumen kollidieren und erzeugen automatisch Freiraum / Erzeugten Zwischenräume als SpannungsraumTrotz direkter Verbindung des neuen und alten Volumen miteinander bleiben beide Gebäudeteile ablesbar und der Bestand der ehemaligen Kirche klar erkennbar. Durch doppelt-hohe Räume entlang innerhalb der Kirche und freistellen der Bestandsmauern in Erschließungsbereichen und zentralem Innenhof bleibt auch der ursprüngliche Raumeindruck erfahrbar. Dadurch wird ein Innenhof im Inneren der Kirche erzeugt, der durch eine Verglasung eines Teils des Kirchendaches zu einem geschützten „Wintergarten“ oder „Tropenhaus“ wird. So erhält jedes Wohn- und Obergeschoss einen eigenen gemeinschaftlichen Außen- oder Grünraum zusätzlich zu den privaten kleineren Außenräumen der jeweiligen Wohnungen.

Der Neubau setzt sich nicht nur konzeptuell sondern auch konstruktiv von dem Bestand der Kirche ab und bildet ein eigenes System, als „Haus im Haus“ innerhalb des Bestandes. Dadurch muss die Kirche nicht zusätzlich von Außen gedämmt werden und bauphysikalisch schwierige Punkte werden vermieden. Das Prinzip bei der Wahl der Oberflächen ist einerseits Wärme und Wohnlichkeit im Inneren, sowie Robustheit und Betonung der skulpturalen Qualität an Fassade andererseits – Nachhaltigkeit durch einfache Konstruktion und dauerhafte, robuste Materialien.

Wir als Architekten sehen bei uns, wie bei der Caritas als sozialen Verband, eine erhöhte Verantwortung hinsichtlich Nachhaltigkeit und möglichst umweltverträglichen Materialien. So sind die Außenwände mit regionalen Baumaterialien massiv aus mit Mineralwolle gefüllten Ziegeln vorgesehen, die dann im Inneren und an der Fassade direkt die fertige Oberfläche erhalten können. Die inneren Verkleidungen und Ausbauten sollten aus rasch nachwachsendem Fichtenholz bestehen. Die Fassade des Neubau wird weiß verklinkert, was durch eine äußerst langlebige Oberfläche überzeugt. Zudem wird durch einen weißen strukturierten Klinker das Volumen des Neubaus als „neue Skulptur“ hervorgehoben. Durch den Wechsel von horizontalen zu vertikalen Fugen wird der Baukörper zusätzlich in Sockel und Obergeschosse strukturiert, was ebenso die Funktionen der Baukörper abbildet.